Meldungen aus dem Landesverband Hamburg
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Krieg, Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien am 29. Juni - Workshop und Podiumsdiskussion

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Max Weber Stiftung, der Universität Hamburg und der Helmut-Schmidt-Universität

Quasimodogeniti/Burn out UNIS towers, Sarajevo, may 1996, wikimedia (CC BY 3.0)

Fotografien halten Momente fest, wirken in der Aktualität, aber auch über lange Zeiten hinweg und in wechselnden medialen und diskursiven Kontexten. Kriegsfotografien entstehen unter besonderen Bedingungen: während oder nach bestimmten Ereignissen, aus der Perspektive beteiligter Parteien, im Auftrag bestimmter Medien u. a.

Wie kommen Bilder der Gewalt zustande? Und welche Rolle spielen Zeit und Zeitlichkeit dabei? Wie arbeiten FotografInnen, wohin schicken sie ihre Aufnahmen, wie werden diese redaktionell ausgewählt und verarbeitet? Wie funktionieren Agenturen und Redaktionen, auch angesichts der Bildökonomien in den Sozialen Medien? Wer hat Entscheidungs- und somit Bildmacht in diesen Prozessen? Welche Unterschiede bestehen zwischen Fotoreportagen und Bildstrecken, tagesaktueller Berichterstattung und key visuals, die häufig auf Bekanntes zurückgreifen, so dass Klischeebilder entstehen?

Wir blicken auf Entstehungs- und Auswahlprozesse sowie Ökonomien hinter den Bildern. Es geht sowohl um die Sicht der praktizierenden BildproduzentInnen, um ihre Praktiken und Erfahrungen, als auch um die Frage, wie diese unsere Beschäftigung mit historischem Bildmaterial informieren können.

Teil I: Krieg, Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien

Workshop
Tagungsort: Kunsthalle Hamburg / Galerie der Gegenwart, Glockengießerwall, 20095 Hamburg

9:30 – 9:45
Begrüßung durch Monica Rüthers und Jörn Happel

10:00 – 11:30
Keynotes – Gewaltbilder lesen. Anmerkungen zu Ikonizität und (Über‐)Zeitlichkeit
Jens Jäger (Köln): Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien
Gerhard Paul (Flensburg): Ikonische Bilder der Gewalt

12:00 – 13:30
Panel I – Fotografien aus dem Krieg: Geschichten von Menschen und Bildern
Benet Lehmann (Gießen): Bildgewalt. Fotografien des Posierens aus dem „Ostfeldzug“ und ihre Biografien
Axel Bangert (Bonn): Unterwerfung und Zeitlichkeit. Die fotografische Inszenierung sowjetischer Kriegsgefangener

14:30 – 16:00 
Panel II – Krieg als mediales Ereignis am Beispiel des Bosnien‐ und Afghanistankriegs
Nadine Freiermuth Samardžić (Basel): Fotografien aus dem Bosnienkrieg
Markus Mirschel (Berlin): Anspruch: „Friedensmacht“. Die Anpassung visueller Narrative im sowjetisch-afghanischen Krieg

16:00 
Abschlussdiskussion

Teil II: Wissen, Auftrag, Auswahl: Mediale Ökonomien und Deutungsmacht – Wissenschaft und Praxis im Austausch

Öffentliche Podiumsdiskussion 18–20 Uhr
Ort: Hauptgebäude der Universität, Edmund‐Siemers‐Allee 1, Hörsaal H

Podium:
Jens Jäger (Universität zu Köln, Historische Bildforschung & Fotografiegeschichte)
Agata Szymanska‐Medina (Freie Foto‐ & Videojournalistin)
Andreas Prost (Leitung Bildredaktion, Zeit online)
Dominic Nahr (Fotojournalist & Kriegsfotograf, Bildredaktion NZZ)

Moderation:
Gemma Pörzgen (Journalistin & Moderatorin/Reporter ohne Grenzen)

Anmeldefrist: 15. Juni

Anmeldung unter: nathalie.keigel@uni-hamburg.de