Meldungen aus dem Landesverband Hamburg
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1923, 1933, 1943: Ohlsdorfer Friedensfest 2023

Zwei Wochen spannendes und abwechslungsreiches Programm auf dem Friedhof Ohlsdorf

Volksbund Hamburg

Ende Juli bis Anfang August 1943 erlebte die Hamburger Bevölkerung in den Nächten des „Hamburger Feuersturms“ den Höhepunkt der Bombardierung der Stadt durch die Alliierten – eine unvorstellbare, entsetzliche Kriegshölle. Die für die Hansestadt und ihre Menschen bisher größte Katastrophe war die Folge der nationalsozialistischen Herrschaft. Diese historischen Ereignisse im Zweiten Weltkrieg können kein Fest begründen. Die Bezeichnung „Friedensfest“ erklärt sich anders.
Gefeiert wird die Befreiung vom Nationalsozialismus, die nur durch das militärische Eingreifen einschließlich zahlloser Opfer möglich wurde. Es ist ein Bekenntnis zu den heute geltenden demokratischen Werten, insbesondere der Anerkennung der Würde des Menschen. Werte, die das damalige NS-Regime verachtete und permanent missachtete.

Rechtsradikale haben zwischen 2003 und 2008 bei den Gräbern der Bombenopfer diffamierende Kundgebungen veranstaltet und versucht, die nationalsozialistischen Verbrechen zu relativieren. Sie nutzen dazu die sommerlichen Jahrestage der Bombennächte. Daraufhin bildete sich das „Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest“, das mit dem Friedensfest seit Sommer 2009 durch Präsenz und konstruktiven Gegenentwurf diesen Versuchen der Umdeutung der Geschichte entgegentritt, ebenfalls zu den Jahrestagen der „Operation Gomorrha“ am Mahnmal auf der Begräbnisstätte der Bombenopfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Dabei werden neue und auch unkonventionelle Formen des Gedenkens gesucht und erprobt, womit es ein Beispiel für aktives Friedenshandeln sein soll. Künstlerische Veranstaltungen, Darbietungen und Aktionen, Andachten und klassische Vortrags- und Präsentationsformate wechseln sich ab.

Das Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest besteht derzeit aus elf Institutionen: der Arbeitskreis Kirchliche Gedenkstättenarbeit Neuengamme, der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V., der Garten der Frauen e.V., Gegen Vergessen – für Demokratie e.V., die Hamburger Friedhöfe -AöR-, die Initiative Gedenkort Stadthaus, die Kirchengemeinden Mittleres Alstertal, Bramfeld und Steilshoop, Olmo e.V. - Verein für Kultur und Erinnerungsarbeit zwischen Ohlsdorf und Ochsenzoll, Ver.di Hamburg, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes e.V./Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten sowie der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Hamburg. Gemeinsam ist diesen Institutionen, dass sie Neonazi-Aktivitäten weder auf dem Friedhof noch andernorts dulden oder hinnehmen, dies nicht nur als Haltung verkünden, sondern sich öffentlich handelnd dagegen engagieren.

„Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat. (...) Drohende Diktaturen lassen sich nur bekämpfen, ehe sie die Macht übernommen haben. “

Erich Kästner, über das Verbrennen von Büchern (1953)

Veranstaltungsorte

Wenn nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen an den Sammelgräbern der Bombenopferstatt, Friedhof Ohlsdorf, Mittelallee.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos, Spenden sind willkommen. Bitte sprechen Sie die Veranstalter an.

Anfahrt
U/S-Bahnhof Ohlsdorf > Buslinie 170 von der Haltestelle Haupteingang zur Haltestelle Kirschenallee.
Gäste, die mit dem Auto anreisen, benutzen die Einfahrten Bramfeld, Kornweg und Seehof. Gäste mit Durchfahrtsgenehmigung können die Schranke Mittelalle durchfahren.
Wer mit dem Fahrrad kommt, kann die Schranke passieren.

Veranstalter: Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest

Kontakt/V.i.S.d.P.: Petra Schondey, Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg, 20357 Hamburg

Als Veranstalter behalten wir uns vor, von unserem Hausrecht nach § 6 Versammlungsgesetz Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu unserer Veranstaltung zu verwehren oder sie auszuschließen.