Felix Glogowskis Rückblick
Wie ich bereits in meiner Volksbundstory angeschnitten habe, beschäftigte sich ein wesentlicher Teil mit einem Zeitzeugenprojekt zum ,,Feuersturm‘‘ in Hamburg. So war die Hansestadt im Zweiten Weltkrieg rund 200 Mal das Ziel alliierter Bombardements. Die schwersten hiervon fanden im Zeitraum von 24. Juli bis zum 3. August 1943 statt und wurden von den Alliierten unter dem Namen ,,Operation Gomorrha‘‘ durchgeführt. Mithilfe der Bombenangriffe, die gezielt auf die bevölkerungsreichen Stadtteile wie Rothenburgsort und Hammerbrook stattfanden, erhoffte sich die Führung der Royal Air Force, die Moral der arbeitenden Bevölkerungsschicht zu brechen. Die Idee dahinter, dass ausgebombte Personen die Rüstungsindustrie nicht mehr aufrechterhalten können, ging dabei jedoch nicht auf. Vielmehr konnte die Kriegsindustrie nach kurzen Instandsetzungsmaßnahmen schnell wieder aufgenommen werden, sodass hauptsächlich die einfache Zivilbevölkerung unter dem Bombenhagel gelitten hat.
Bei dem dabei entfachten Feuersturm wurde nicht nur ein Großteil der Altstadt zerstört, sondern es kamen Schätzungen zu Folge bis zu 60.000 Menschen ums Leben. Die Opfer der Luftangriffe bilden somit für den Volksbund eine große Bevölkerungsgruppe, welche die schrecklichen Konsequenzen der NS-Herrschaft zu spüren bekam und deren Erinnerung es aufrechtzuerhalten gilt. Von großer Hilfe für dieses Rechercheprojekt erwies sich dabei die Zusammenarbeit mit dem Erinnerungswerk Hamburger Feuersturm, das eine große Zahl von Zeitzeugeninterviews durchgeführt hat. Dabei reicht die Bandbreite von damaligen Kleinkindern, die sich nur schemenhaft an jene Sommernächte zurückerinnern können, bis hin zu Luftwaffenhelfern, welche die Luftverteidigung Hamburgs in jenen Tagen mitorganisiert haben. Darüber hinaus fand die Nachforschung auch auf einigen der über 34 hamburgischen Kriegsgräberstätten des Volksbundes statt, da auch eines unserer Anliegen darin bestand, mehr über den Lebenslauf der Bombenopfer herauszufinden, oder gar Verwandtschaftsbeziehungen zu rekonstruieren und somit zuzuordnen. Gerade bei dieser Arbeit gelang es dem Volksbund bereits des Öfteren noch lebende Familienangehöriger ausfindig zu machen. Neben einer zukünftig geplanten medialen Aufbereitung sollen die Ergebnisse der Recherche, mit vielen weiteren auf dem diesjährigen Ohlsdorfer Friedensfest am 07.08. genutzt werden.